Zusammenfassung
Hintergrund Das Gesundheitsverhalten von Studierenden in Deutschland ist insgesamt bislang wenig
empirisch untersucht worden. Die
vorliegende Analyse hat den Fokus auf berufstätige Studierende in Deutschland gelegt,
da diese Zielgruppe einer Doppelbelastung ausgesetzt
ist. Die Zahl der berufstätig Studierenden in Deutschland steigt zunehmend an, sodass
die besondere Situation der doppelten Belastung aus
Studium und Beruf einer Untersuchung bedarf. Die vorliegende Studie untersucht die
Förderung der Gesundheit in Studium und Beruf, die
Zahlungsbereitschaft und Nutzung digitaler Medien.
Methodik Die Methodik beruht auf einer Online-Befragung (LimeSurvey) von n = 1028 Studierenden
im März 2016 an der FOM Hochschule.
Ziel der Studie war es, einen Überblick über das Gesundheitsverhalten von berufstätigen
Studierenden aufzuzeigen. Es wurden
wissenschaftliche Erkenntnisse über die Zahlungsbereitschaft für Gesundheitsleistungen
und die Nutzung von digitalen Medien erhoben. Die
statistischen Auswertungen (t-test, ANOVA, Konfidenzintervalle) wurden mit SPSS in
der Version 21 durchgeführt.
Ergebnisse Der Rückhalt in der Familie war mit 83,5 % der am häufigsten genannte Grund für Gesundheit
und allgemeines Wohlbefinden. Es
folgten die Pflege sozialer Kontakte mit 81,4 %, die gesunde Ernährung mit 77,8 %
und knapp dahinter die Work-Life-Balance mit 77,6 %. Eine
ausreichende Zeit für Hobbies und Freizeit war für den Großteil der Studierenden ebenso
wichtig (74,3 %). Weiter sind der Erfolg im Beruf
(73,8 %) sowie der regelmäßige Sport (65,7 %) als wichtig bewertet worden. Der Mittelwertvergleich
der unterschiedlichen Berufsgruppen
bezüglich der Fehltage zeigte auf, dass die Fehltage bei der Berufsgruppe der Beamten
(12,7; 95 %-KI: 0,3–25,1) durchschnittlich etwa
doppelt so hoch gewesen sind, wie bei Angestellten (6,3; 95 % KI: 5,7–6,9). Die Unterschiede
nach Berufsgruppen sind statistisch signifikant
(p = 0,035). Die meisten privaten Ausgaben sind in den Bereichen Ernährung und Sport
investiert worden. Dabei gaben die Studierenden für die
genannten Bereiche durchschnittlich rund 63,8 Euro pro Monat aus. Die Ergebnisse der
vorliegenden Primärdatenerhebung haben gezeigt, dass
die Studierenden durchschnittlich 1,8 Stunden pro Woche (SD 2,8) zur Informationssuche
zum Thema Gesundheit verbracht haben. Hierzu zählten
auch Themen zur Gesundheitsförderung (Ernährung, Sport und Bewegung). Das Vertrauen
in die Online-Informationen verschiedener Akteure wurde
unterschiedlich bewertet.
Diskussion und Fazit Berufstätige Studierende stehen vor besonderen Herausforderungen, die die Gesundheit
und das Wohlbefinden
beeinflussen. Insgesamt ist das Thema Gesundheit ein durchaus wichtiges Thema und
die Studierenden sind bereit, dafür Zeit und Geld zu
investieren und nutzen ebenso digitale Medien, wobei auch Herausforderungen bestehen,
die richtigen Informationen zu finden.
Abstract
Background The health behavior of students in Germany has so far been little empirically investigated.
The present analysis focuses on
working students in Germany, as this target group is exposed to a double burden. The
number of working students in Germany is growing
steadily, so that the special situation of the double burden of study and occupation
has to be examined. The present study examines the
promotion of health in study and profession, the willingness to pay and use of digital
media.
Methodology The methodology is based on an online survey (LimeSurvey) of n = 1,028 students in
March 2016 at the FOM University of
Applied Sciences. The aim of the study was to provide an overview of the health behavior
of students. Scientific evidence has been gathered
about the willingness to pay for health services and the use of digital media. The
statistical evaluations (t-test, ANOVA, confidence
intervals) were performed with SPSS in version 21.
Results Family support was 83.5 % of the most common reason for health and overall well-being.
This was followed by the maintenance of
social contacts with 81.4 %, the healthy nutrition with 77.8 % and just behind the
work-life balance with 77.6 %. A sufficient time for
hobbies and leisure time was equally important for the majority of students (74.3
%). Further, the success in the profession (73.8 %) and
the regular sports (65.7%) have been rated as important. Comparison of the mean value
of the various occupational groups with regard to
absent days showed that the average number of days spent in the professional group
of officials (12.7; 95 % CI: 0.3–25.1) was about twice as
high as for employees (6,3, 95 % CI: 5.7–6.9). The differences by occupational groups
are statistically significant (p = 0.035). Most
private spending has been invested in the areas of nutrition and sports. Students
spent an average of 63.8 euros per month on the
above-mentioned areas. The results of the present primary data collection have shown
that students spent an average of 1.8 hours per week
(SD 2.8) for information on the topic of health. This included topics on health promotion
(nutrition, sports and exercise). The trust in the
online information of different actors was evaluated differently.
Discussion and Conclusion Professional students face particular challenges that affect health and well-being.
Overall, the issue of
health is a very important issue, and students are willing to invest time and money,
use digital media, and challenge the right
information.
Schlüsselwörter
Studenten - Gesundheitsförderung - Digitalisierung
Key words
students - health promotion - digitization